Glaubwürdigkeit steigern: So überzeugst du in Videos

In diesem Beitrag erfährst du, wie du mit Körpersprache große Wirkung erzielst und glaubwürdig und authentisch auf deine Zuseher wirkst.

Transkript

Hallo und schön, dass du heute wieder dabei bist. Mein Name ist Jörg Pattiss, und heute geht es darum, wie man mit ein paar Tipps zur Körpersprache in seinen Videos sofort authentischer und glaubwürdiger rüberkommt.

Tipp Nummer eins: Zeig deine Hände. Gerade aus unseren alten Höhlensteinzeittagen haben wir noch immer dieses im Hinterkopf herumschwebende Gefühl: Wenn man die Hände nicht sieht, stellen sie eine Bedrohung dar. Man stelle sich jetzt nur vor: Hände in den Taschen kann eine Bedrohung darstellen, Hände nicht sichtbar, ich könnte – ich weiß nicht – eine Waffe, was auch immer tragen. Das alles spielt bei uns noch immer unbewusst eine Rolle. Das heißt: Herzeigen der Hände signalisiert Glaubwürdigkeit, signalisiert aber auch Gefahrlosigkeit. Auch wenn man sich jetzt das ganze Ding anschaut: Hände hoch oder Hände unten haben. Positive Ereignisse kommentiert man mit seiner Körpersprache eigentlich meistens mit erhobenen Händen. Es ist ganz schwer, zu sagen (Hände sind unten) „Yay!“, „Juhu!“, „Wir haben gewonnen!“ oder „Ich habe es geschafft!“, sondern es geht (Hände sind oben) „Yay.“, „Juhu.“, „Wir haben gewonnen.“, „Ich habe es geschafft.“ Im Gegenteil dazu, dass du jetzt negative Ereignisse kommentierst, wie zum Beispiel „Ich kann leider nicht an diesem Meeting teilnehmen.“ Daher gewöhn dir an, gerade jetzt im Videobereich, wo wir meistens ja eigentlich so ein Brustbild haben, das heißt also, du bist sowieso nie komplett bis zur Hüfte sichtbar, dass du möglichst schaust, dass du die Hände relativ weit oben hast. Du kannst natürlich auch gestikulieren, solang – und da komme ich später noch dazu – solang die Gestik nicht zu hektisch und nervös ist. Aber zeig auf jeden Fall deine Hände, zeig, dass du mehr oder weniger unbewaffnet bist, und dass du mit deinen Händen keine Gefahr darstellst.

Zweiter Tipp: Positioniere dich normal, also gerade zur Kamera. Auch wieder eine Geschichte von früheren Zeiten, auch wieder eine Geschichte, die im Hinterkopf bei uns abläuft: Wenn ich meinen Körper verdecke, das heißt also, eine Seite dir nicht zeige, dann kann das auf jeden Fall eine gewisse Art von Gefahr, eine gewisse Art von Unsicherheit darstellen. Wenn du dich, und das kennt man ja von den Hunden, die sich auf den Bauch werfen, beziehungsweise auf den Rücken werfen und den Bauch herzeigen, wenn du dich also komplett dem Gegenüber – was in diesem Fall die Kamera ist – öffnest, signalisierst du „Von mir geht keine Gefahr aus. Du kannst mir vertrauen.“

Und das bringt mich auch schon wieder zum nächsten Punkt. Es geht nämlich auch darum, standfest zu stehen, aber auch sich in gewissem Maße zu bewegen, nicht zu viel und nicht zu wenig. Das heißt, merk dir am besten: Mit den Händen kann man arbeiten, das soll man sogar, vermeide allerdings möglichst hektische und nervöse Bewegungen. Also gerade Sachen, die sich immer wiederholen. Es gibt Leute, die vor Nervosität, ich weiß nicht, permanent am Ohr zupfen, an der Nase rumreiben, sich durch die – ich kann es jetzt leider nicht vorführen – durch die Haare fahren, sich, ich weiß nicht, am Kinn kratzen, oder ähnliche Sachen. Natürlich solltest du möglichst natürlich und authentisch rüberkommen. Das heißt, wenn es juckt, kann man sich auch kratzen. Aber du solltest natürlich schauen, dass diese Bewegungen nicht zu einem Tick werden, beziehungsweise vom Gegenüber nicht zu einem Tick aufgefasst werden, und das Ganze eben in einem vernünftigen Flow, in einer vernünftigen Natürlichkeit unter Anführungszeichen ablaufen. Beim Stand pass auf jeden Fall auf: Du kannst dich und sollst dich natürlich auch ein bisschen in Maßen bewegen. Du bist ja kein Roboter, du bist nicht irgendetwas, was komplett statisch dasteht. Aber sieh auch jeden Fall oder pass auf jeden Fall auf, dass du nicht auch hin und her zappelst, also möglichst schnelle Bewegungen, möglichst wechselnde Bewegungen machst. Auch jetzt sich leicht hin und her bewegen oder tänzeln ist jetzt kein wahnsinnig, ja, positives Signal, dass man ruhig und gelassen und selbstsicher ist. Kleiner Tipp: Schau dir das Ergebnis am besten im QuickTime Player mit doppelter Geschwindigkeit an. So kannst du am besten erkennen, ob du jetzt Bewegungen machst, die immer wiederkehrend sind, ob du gefestigt und mehr oder weniger selbstsicher in dir ruhst, oder ob du noch kleine Bewegungen machst, die immer wieder praktisch ein bisschen eine nervöse Stimmung hervorrufen.

Ganz großer Punkt ist auf jeden Fall der Augenkontakt. Gerade, wenn man jemanden persönlich trifft, ist natürlich ein sich begegnen auf Augenhöhe, ein sich in die Augen sehen eine ganz große Demonstration von Vertrauen, von Wertschätzung gegeneinander oder gegenüber. Das haben wir natürlich bei der Kamera nicht, du musst aber trotzdem am besten schauen, dass du, wenn du in die Kamera rein sprichst, auch wirklich in das Objektiv da rein redest, und nicht, nur weil jetzt keiner im Raum ist, ja, im Raum herum starrst, beziehungsweise dir keinen Fixpunkt suchst. Wenn du dir einen Fixpunkt suchst – und den sollst du dir suchen – suche ihn dir im Objektiv, in der Linse der Kamera, und sprich wirklich die Leute direkt durch das Objektiv an.

Der letzte Tipp für heute ist ein hoffentlich sehr leichter, und das ist lächeln. Und zwar bitte kein gefaktes Lächeln. Die meisten Leute oder fast alle Leute werden sofort erkennen, wenn man mit einem gefakten Lächeln hier steht, und so tut, als ob man freundlich wäre. Das funktioniert nämlich nicht. Das einzige, was einem wirklich hilft, ist, sich von vornherein vor dem Dreh des Videos sich automatisch schon in eine positive Stimmung, in eine sympathische Stimmung rein zu versetzen. Wenn du siehst, an dem Tag klappt es nicht – kein Mensch ist immer fröhlich, kein Mensch ist immer gut drauf – das heißt, wenn du merkst „Heute ist ein schwieriger Tag. Ich schaffe das Ganze nicht.“, solltest du dir vielleicht überlegen, ob du den Dreh nicht einfach vielleicht auf den nächsten Morgen verschiebst. Oder schau dir an: Wo funktionierst du am besten? Bist du ein Morgenmensch, bist du am Morgen gut drauf? Bist du ein Abendmensch, kannst du am Abend besser performen? Such dir am besten in einem Zeitplan oder in einem Zeitfenster auch die besten Stunden des Tages oder der Woche raus, wo du am besten performen kannst. Wie gesagt: Bei schwierigen Situationen ist es fast unmöglich, danach sich vor eine Kamera zu stellen, und locker und gelöst und fröhlich und happy zu wirken. Das ist auch okay so. Kein Mensch kann immer gut drauf sein. Aber schau auf jeden Fall, dass, wenn du eine Aufnahme machst, du den bestmöglichen Zeitpunkt dafür am Tag findest. Auch wieder zum Aufpassen: Eventuell schau, dass du wirklich bei der Drehumgebung, also in deinem quasi Studio, oder wo du halt auch immer jedenfalls die Videos aufnimmst, dir auch eine nette Umgebung schaffst. Das können ein paar Fotos sein, das können Blumen sein, das können Bilder sein, was auch immer, was dich auf jeden Fall immer ein wenig, ja, aufheitert möchte ich nicht sagen, aber zumindest immer eine positive Stimmung bringt. Was immer ganz schwierig ist, ist, wenn man so professionell ist unter Anführungszeichen, dass man mit mehreren Leuten dreht, also praktisch ein Drehteam, eine Crew um sich hat. Die schaffen es nämlich meistens, dass man das Ganze eher unrund sieht, beziehungsweise in eine nervöse Falle rein tappt, und damit eigentlich die ganze Sympathie und das ganze positive Feeling vollkommen vorbei ist. Schau am besten, dass du wirklich, wenn du aufnimmst, entweder mit dir alleine aufnimmst, oder mit Leuten, die du schon lange kennst, die mit dir auch wirklich ein freundschaftliches Verhältnis haben.

So, das waren jetzt ein paar Tipps, um sofort vor der Kamera glaubwürdiger und authentischer zu wirken. Natürlich kann man das Ganze auch üben, keine Frage. Also es ist jetzt nicht so ein „Mach das, und innerhalb von zwei Minuten bist du sofort der King der Sympathie und der Authentizität.“ Nein, mit solchen Sachen wird man immer besser natürlich, je öfter man sie anwendet. Also probiere es auch vielleicht, nicht nur vor der Kamera das ganze Ding einzusetzen, diese ganzen Sachen kann man auch bei Begegnungen, bei Business Meetings, wo auch immer, sofort umsetzen. Je öfter du das Ganze machst, desto glaubhafter wirst du, und desto weniger schwer wird es dir auch fallen.

Ich hoffe, du kannst etwas mitnehmen aus diesem Beitrag. Wenn es dich interessiert, wie es weitergeht, dann abonniere am besten meinen Newsletter, der ist da unten irgendwo in den Beschreibungstexten zu finden. Mein Name ist Jörg Pattiss, ich hoffe, wir sehen uns bald einmal wieder.